Thüringer Karatejugend im Gelände – endlich etwas los!

Vom 10.07.03 bis zum 14.07.03 nahmen 25 junge thüringer Karateka an einem Ferien- und Survivalcamp, in Kelbra, am dortigen Stausee teil. Aus ganz Thüringen reisten sie an; von Altenburg bis Waltershausen und von Hirschberg bis Nordhausen.
Auf dem Programm standen viel Spaß, Spannung, Action und Erholung, aber natürlich durfte auch das Training nicht fehlen.

Tag 1:

Nach dem Eintreffen gab es das obligatorische Meeting zum „Urlaubsablauf“. Nach kurzer Freizeit hatten wir unser erstes Training vor uns. Hierzu verpflichtete der Organisator Herrn Frank Pelny vom Karateverein KDK Nordhausen. Dieser begeisterte alle Trainingsteilnehmer mit Kihon, Kata und Bunkai vom Feinsten. Später zum Abendessen und zum gemeinsamen Kennen lernen gab es von „unserem Chefkoch“ selbst gemachtes Chili (und viel zu Trinken); ganz schön schaaaf!!! Nachdem auch das geschafft war, hatten wir den ersten Tag hinter uns.

Tag 2:

Am nächsten Tag gingen wir in das Kyffhäuser Gebirge. Als Teamer stellte sich abermals Frank Pelny zur Verfügung. Dieser „alte NVA-Haudegen“ konnte den „jungen Dachsen“ einiges beibringen. Bereits der Hinweg in einen alten Steinbruch trieb uns die ersten Schweißperlen auf die Stirn. Unterwegs lernten wir uns anhand markanter Punkte und örtlicher Gegebenheiten in der freien Natur und auf dem weiten Feld zu orientieren. Dies gelang mit Hilfe von Uhren, Kompen und anhand des Sonnenstandes. Ebenso bestimmten wir Himmelsrichtungen an der Bemoosung der Bäume und an dem Aufbau der Kirchen in den Ortschaften. Wir wissen nun ebenfalls etwas über die Wirkung einzelner Heilkräuter und über verschiedene Baumarten bescheid. Es gab sogar „Brummbärchen“ und Kirschen zum Naschen. Nach einigen erklärenden Worten durften wir selbst Hand anlegen. Die Stadt Kelbra erlaubte uns, eigens zur Durchführung unseres Survivalcamps, Tätigkeiten im Rahmen der Notwendigkeit im Wald auszuüben. Hierfür an dieser Stelle besten Dank! Wir bauten uns in Gruppen aus Ästen und Blättern jeweils einen Windschutz und dazu eine Feuerstelle. Am meisten gefiel uns das Tarnen und Verstecken eines Teammitgliedes und die Suche durch die anderen Gruppen nach ihm. Grundkenntnisse über Erste Hilfe, Überleben im Ernstfall mittels täglicher Hygiene mit Zahnbürsten aus Eichenzweigen und der Wassergewinnung aus Erdlöchern wurden uns ebenfalls durch Frank exemplarisch beigebracht. Unser „Chefkoch“ gab uns einen üppigen Verpflegungsbeutel mit ins Gelände.
Nach der Rückkehr aus dem Wald ging es erst einmal Baden. Der Einzige der nicht mit durfte, war unser Koch. Der hatte nämlich „ein Hühnchen zu rupfen“ und musste uns damit einen Nudeleintopf kochen sowie belegte Brötchen schmieren.
Am Abend waren alle ziemlich geschafft. Ein kurzes Volleyballspiel und eine heiße Dusche – das war alles für diesen Tag.

Tag 3:

Am Samstagvormittag gab es ein Training mit unserem „Herrn der Töpfe“. Es bestand aus den Elementen des Karate-Do, Judo, Ju-Jutsu, Capoera und Wing-Tsun. Es machte uns viel Spaß und wir konnten alle etwas dazulernen. Nach einem leckeren Mittagessen machten wir einen Ausflug in die Barbarossahöhle am Kyffhäuser. Da dort unten eine Durchschnittstemperatur von 9°C vorherrschte, sind unserem „Koch“ fast die Ohren abgefroren. Uns war allerdings auch nicht gerade warm. Doch sobald wir wieder an der Erdoberfläche waren, aßen wir erst einmal ein großes Eis. Anschließend fuhren wir zum Kyffhäuserdenkmal und hatten dort, nach fast 300 Stufen, einen fantastischen Ausblick. Wir genossen noch ein wenig das schöne Wetter, und machten uns dann auf den Heimweg. Unterwegs bestellten wir noch Pizza zum Abendessen (unser fleißiger Koch braucht ja schließlich auch mal eine wohlverdiente Pause!).
Nach dem Essen hatten wir noch ein bisschen Freizeit. Wir ließen es uns einfach nur gut gehen. Nachdem wir später ins Bett gegangen waren, wurden wir auch schon wieder geweckt. Raus aus den Federn und ab ins Gelände; wir unternahmen noch eine zweistündige Nachtwanderung. Zuerst noch an der Straße entlang, führte uns der Weg bald über Felder und durch Wälder. Obwohl wir eine gute Führerin und eine tolle Landkarte hatten, mussten wir uns doch zweimal „neu orientieren“, denn plötzlich endete der Pfad mitten im dichten Wald. Franks Survivaltraining machte sich also gleich bezahlt. Einige Zeit später das gleiche Problem. Unser Ziel, den Stausee, schon in Sicht, standen wir in einer Sackgasse ohne Weg zum See. Keinen anderen Ausweg wissend, beschlossen wir „eine kleine Abkürzung“ durch ein Getreidefeld zu nehmen. Nachdem auch das überwunden war und wir wieder in unseren Betten lagen, war auch bei dem Letzten für diesen Tag erst einmal die Luft raus.
Es hat allen sehr viel Spaß gemacht und wir waren uns einig, dass wir so etwas wieder machen wollen.

Tag 4:

Am Sonntag kam dann das Beste: Den ganzen Tag relaxen… am Strand sonnen, baden, Ruderboot fahren, Beach-Volleyball spielen, und und und… . Zum Abendessen gingen wir dann an einen großen Grillplatz mit einer Lagerfeuerstelle. Um ein großes Feuer sitzend, aßen wir Knüppelkuchen und Bratwürste. In gemeinsamer Runde machten wir unsere Sayonara-Party und verbrachten so noch einige schöne Stunden.

Tag 5:

Montag mussten wir leider wieder abreisen. Nach dem „Bungalow-in-den-alten-Zustand-versetzen“ gab noch ein schönes letztes Frühstück und dann hieß es sich auch schon verabschieden.

Wir hatten sehr schöne Tage verbracht! Wir würden uns echt freuen, wenn wir nächstes Jahr wieder hierher, in ein Ferienlager, fahren könnten. Erwähnens- und echt dankenswert ist es, dass allen Teilnehmern für wenig Geld jede Menge geboten wurde.
Als Letztes noch einen großen Dank an die Betreuer Friederike Schlüter (Musashi Weimar), Jens Etzold (Sakura Meuselwitz), an den Jugend- und Schulsportreferent des TKV der die Organisation und die Leitung dieses Camps übernahm, an den TKV und nochmals an Frank Pelny.